Adventskalender Türchen 22
Lila
22.12.2025
Heute platzt mir der Kragen. Wie könnte er es auch nicht? Seit zwei Tagen weiß ich, dass Tucker mit New York gesprochen und mir nichts davon gesagt hat, und ich trage es herum wie einen Stein.
Wie konnte er mir das nicht sagen? Und jetzt geht er mir auch noch aus dem Weg! Er war nicht auf dem Festival und hat Tom gesagt, dass er krank ist. So ein Scheiß! Ist er natürlich nicht. Tucker ist nicht krank – er versteckt sich vor mir, weil er weiß, dass ich es weiß und dass er mich angelogen hat. Und jetzt reicht es mir.
Als ich mich anziehe, fällt mein Blick auf die kleine Tänzerin, die ich auf meinem Nachttisch platziert habe. In ihrer Zuckerfee-Pose. Perfekt geschnitzt und wunderschön, wie alles, was Tucker mit seinen Händen herstellt. Nur hier ist auch sein Herz drin. Das weiß ich. Ich hebe sie hoch, vorsichtig, als wäre sie wirklich aus Zucker, und streiche vorsichtig über das glatte Holz.
Er hat mir gesagt, dass er mich darin sieht. Dass er mich immer so sieht. Egal, ob ich tanze oder nicht. Aber wenn er mich doch so sieht, wieso vertraut er mir dann nicht? Warum hat er mir nichts erzählt von dem Anruf?
Ich stecke die Figur in meine Manteltasche. Wenn ich zu ihm gehe, muss ich sie mitnehmen. Ich will sie ihm zeigen und ihn fragen, warum er mir nicht vertraut, wenn ich doch für ihn die Zuckerfee bin.
Es ist Zeit, dass wir endlich reden. Tucker, das alles, es macht mich wahnsinnig.
Der Weg zu ihm dauert heute länger als sonst. Zumindest fühlt es sich so an. Aber irgendwann stehe ich vor seiner Tür, kurz nach zehn am Morgen. Der Himmel ist heute sehr grau und es sieht aus, als würde es gleich wieder schneien. Es ist kalt, ich friere, aber nicht nur wegen der Kälte. Sondern vor Wut, Enttäuschung und Schmerz.
Als ich an die Tür klopfe, zittern meine Hände.
Im Haus ist es ruhig. Ich warte, aber nichts passiert.
Ich klopfe noch mal. Härter.
»Tucker!« Ich sehe noch einmal in seinen Hof, als müsste ich mich versichern, dass sein Truck noch immer dort steht. »Dein Truck steht in der Einfahrt, ich weiß, dass du da bist.«
Immer noch nichts und die Wut in meinem Bauch wird größer.
»Tucker, verdammt! Mach die Tür auf! Wir müssen reden!«
Ich lausche an der Tür und endlich höre ich Schritte. Als die Tür sich öffnet, steht Tucker einfach so da. Er sieht furchtbar aus. Seine Haare sind total zerzaust, er ist unrasiert und seine Augen so gerötet, als hätte er seit Tagen nicht geschlafen.
»Lila«, sagt er leise.
»Tucker.« Meine Stimme ist so kalt wie die Außentemperatur. »Lässt du mich rein? Oder willst du mich hier draußen stehen lassen?«
Ohne ein Wort tritt er zur Seite.
Ich schiebe mich an ihm vorbei, ziehe meine Schuhe aus und gehe in sein Wohnzimmer. Tucker folgt mir, die Hände in den Taschen seiner Jogginghose, die Schultern angespannt. Wir stehen uns gegenüber wie zwei Kämpfer, die nur darauf warten, dass einer sich zuerst bewegt. Die Spannung zwischen uns könnte man schneiden, wenn sie sichtbar wäre. Ich verschränke meine Arme und sehe ihn an.
»Warum hast du mir nichts von dem Anruf der Ballettschule erzählt?«
Tucker zuckt zusammen, als hätte ich ihn geschlagen, aber er wirkt nicht überrascht. Eher … ertappt. Seine Schultern sacken nach vorne und er sieht zu Boden.
»Du weißt davon«, sagt er leise. Es ist keine Frage.
»Ja. Natürlich weiß ich es.« Meine Stimme zittert. »Oder glaubst du, ich hätte die Sprachnachrichten auf meinem Handy nicht gesehen? Rebecca hat es mir gesagt. Dass du mir ausrichten solltest, dass du mit ihr gesprochen hast. Dass du es ihr versprochen hast!«
Er nickt langsam, aber sieht mich nicht an. »Ich wusste, dass sie es dir sagen würde.«
»Und trotzdem hast du nichts gesagt?« Ich hebe meine Arme, lasse sie wieder fallen. Ich kann nicht glauben, was ich hier höre.
»Lila …«
»Nein!« Ich trete näher an ihn heran. »Du wusstest, dass Rebecca es mir sagen würde und dass ich es herausfinden würde! Und trotzdem hast du einfach nichts gesagt? Als ich vor zwei Tagen hier war, um mein Handy abzuholen, da hast du so getan, als wäre alles in Ordnung.« Ich stemme meine Hände in meine Hüften und neige den Kopf zur Seite. »Wobei, nein. Hast du nicht. Du warst abweisend und alles fühlte sich falsch an. Ich bin ja nicht dumm! Aber gesagt hast du nichts, als ich dich gefragt habe, ob alles okay ist!«
»Ich weiß.«
»Du hast mich angelogen, als du gesagt hast, dass alles okay ist!«
»Ich weiß.« Endlich sieht er mich an, und was ich in seinen Augen sehe, kann ich nur pure Verzweiflung nennen. »Ich weiß, okay? Ich weiß, dass ich gelogen habe! Ich weiß, dass ich es dir hätte sagen sollen! Aber ich konnte es nicht, Lila.«
»Warum zum Teufel?« Meine Stimme bricht und ich hasse es. Ich will nicht schwach sein, ich will laut sein. Stark. »Warum hast du mir nichts gesagt?«
Tucker läuft ein paar Schritte, fährt sich durch die Haare, bleibt vor mir stehen. »Ich … ich hatte Angst.«
»Wovor?«
»Dass du gehst«, platzt es aus ihm heraus. »Dass du nach New York zurückgehst und mich hier zurücklässt!«
Mein Lachen klingt bitter.
»Das ist der Grund, warum du es mir nicht gesagt hast? Das macht absolut keinen Sinn, Tucker!«
»Ich weiß!« Er tritt näher. »Ich weiß das alles, Lila. Dass es keinen Sinn ergibt. Aber ich konnte nicht anders. Ich dachte, wenn ich es dir sage, dann rufst du gleich zurück, sagst den Job zu und bist direkt weg.«
»Aber das war nicht deine Entscheidung!«
»Ich weiß!«
Ich glaube, wenn er noch einmal ›Ich weiß‹ sagt, drehe ich durch.
»Du hattest kein Recht, das vor mir zu verheimlichen.«
»Ich weiß.«
Ich stoße einen Schrei aus. »Wenn du doch alles weißt, Tucker, warum stehen wir dann hier?« Ich hebe die Hände, sehe ihn durchdringend an, doch er antwortet mir nicht. »Weil du mir nicht vertraust.« Tränen schießen mir in die Augen. »Dabei habe ich dir gesagt, dass ich kämpfen will. Um uns! Dass ich bleiben will. Für uns! Dass ich es ernst meine. Und du? Du hast mir einfach nicht geglaubt und gedacht, dass du mir so was Wichtiges verheimlichst.«
»Doch! Ich habe dir geglaubt«, sagt er und hält zum ersten Mal heute meinen Blick.
»Offensichtlich nicht!« Jetzt schreie ich. »Denn wenn du es getan hättest, dann hättest du mir verdammt noch mal von dem Anruf erzählt. Und dann hättest du mir die Wahl gelassen.«
Tucker sagt nichts. Ballt seine Hände zu Fäusten und sein Kiefer ist angespannt.
»Ich habe dich gefragt«, sage ich, wieder leiser, »als ich mein Handy abgeholt habe, ob alles okay ist.« Ich erinnere ihn bewusst noch einmal daran. »Und du hast gelogen! Du hast mir ins Gesicht gelogen.«
»Es tut mir leid.«
Ich schnaube. »Das reicht nicht, Tucker.«
»Was soll ich denn sagen?«, schreit er. »Was willst du von mir hören, Lila?«
»Die Wahrheit! Ich will verdammt noch mal die Wahrheit!« Jetzt weine ich und Tränen laufen mir über die Wangen. »Warum, Tucker? Warum hast du mir nicht vertraut?« Ich schiebe meine Hand in meine Manteltasche und finde die Tänzerin. Ich habe sie fast vergessen. Ich ziehe sie hervor und halte sie ihm entgegen. »Siehst du sie? Du hast sie für mich gemacht«, sage ich und schluchze. »Für dich bin ich immer die Zuckerfee, hast du mir gesagt. Und dass du mich immer so siehst, immer!« Er starrt auf die Figur und wird blass. »Aber wenn du mich wirklich so siehst, wenn du wirklich an mich glaubst, wieso vertraust du mir dann nicht? Warum denkst du, dass ich nicht die richtige Entscheidung treffe? Dass ich mich sofort gegen die entscheide?«
»Lila …«
»Du hast sie für mich gemacht.« Ich drücke die Zuckerfee an meine Brust. »Und dann machst du sowas?«
Tucker schweigt. Er kann nichts sagen, weil ich recht habe. Sein Atem ist schwer und er dreht sich von mir weg, ehe er sich mit beiden Händen über sein Gesicht fährt.
Schließlich sagt er leise: »Weil du es schon einmal getan hast.«
Die Stille ist so laut, dass ich das Gefühl habe, die ganze Welt hält den Atem an.
»Was?«
Er dreht sich um und sieht mich an.
»Weil du es schon einmal getan hast. Vor zehn Jahren. Da hast du auch gesagt, dass du bleibst, dass du hier hingehörst. Und dann … kam das Angebot aus New York. Du warst so glücklich. Natürlich habe ich gesagt, dass ich es verstehe …«
»Du hast gelogen.«
Tucker nickt. »Weil du sonst unglücklich geworden wärst. Ich hatte gehofft, dass ich genug bin. Aber du bist gegangen.«
Jetzt bin ich es, die zusammenzuckt, als hätte er mich geschlagen.
»Tucker …«
Doch er unterbricht mich: »Ich habe dir vertraut, Lila. Damals.« Seine Stimme bricht. »Ich habe dir verdammt noch mal vertraut und du bist trotzdem gegangen, ohne dich noch einmal umzudrehen, oder zurückzuschauen. Du hast dich nicht einmal mehr bei mir gemeldet. Und ich … ich konnte nicht riskieren, dass es wieder passiert.«
Die Stille nach seinen Worten ist ohrenbetäubend. Ich wische mir die Tränen weg, aber ich kann nicht aufhören zu weinen.
»Du hast recht«, flüstere ich, »damals bin ich gegangen. Und du glaubst nicht, wie leid es mir tut, dass ich das damals so durchgezogen habe, wie ich es getan habe. Aber Tucker, bitte, ich bin nicht mehr die Lila von damals. Ich habe mich verändert.«
»Bist du sicher?«
Ich sehe ihn an. »Was?«
»Ob du sicher bist, dass du dich verändert hast?« Er tritt auf mich zu. »Denn aus meiner Perspektive sieht es irgendwie genauso aus wie damals. Du hast die gleiche Wahl, Lila. New York oder Silver Pines. Es ist alles genau so wie vor zehn Jahren.«
»Das ist nicht fair!«
»Warum nicht, Lila?« Tucker neigt den Kopf zur Seite. »Vielleicht scheint es so, aber es ist die Wahrheit.« Er kommt näher zu mir, bleibt dann stehen. »Also, Lila. Was hast du Rebecca geantwortet? Du hast doch sicher schon zugesagt, oder? Die Koffer sind gepackt?«
»Was? Nein, Tucker!«
»Aber du denkst darüber nach.«
Ich sehe zu Boden und schweige. Damit hat er mich erwischt und er hat recht. Natürlich habe ich darüber nachgedacht und tue nichts anderes seit zwei Tagen.
»Siehst du?«, sagt er, und als ich höre, wie seine Stimme bricht, sehe ich auf. »Du weißt es selbst nicht. Du weißt einfach nicht, ob du bleiben oder gehen sollst. New York ist …«
»Doch!« Ich umfasse seine Hände mit meinen. »Ich will hier bleiben!«
»Willst du das wirklich?« In seinen Augen liegt so viel Schmerz. »Oder willst du nur bleiben, weil du denkst, dass du das musst? Weil du dich schuldig fühlst? Meinetwegen?«
»Nein! Tucker, ich …«
Er entzieht mir seine Hände und schüttelt den Kopf. »Geh einfach, Lila.«
Ich halte den Atem an. »Was?«
»Geh. Geh nach New York. Das ist es doch, was du wirklich willst. Silver Pines war dir nie genug. Und das ist es auch jetzt nicht. Du bist nur hier, weil du deine Wunden lecken musstest, aber jetzt kannst du zurück, Lila. Das ist deine zweite Chance. Sag also ja und geh zurück.« Seine Stimme ist so leer, dass es mir eine Gänsehaut bereitet. »Es ist doch das, was du wirklich willst, oder?«
»Nein!« Meine Stimme ist laut, zu laut, und als ich wieder nach seinen Händen greifen will, weicht er zurück. »Tucker, bitte! Ich will nicht gehen, ich will hierbleiben. Ich will bei dir bleiben.«
»Aber ein Teil von dir will nach New York.«
»Ja, verdammt!«, schreie ich. »Ja, natürlich will ein Teil von mir zurück, weil dieser Teil New York vermisst und sich fragt, ob ich nicht dorthin gehöre. Aber es bedeutet nicht, dass ich gehen will.«
»Was dann?«
»Es heißt einfach nur, dass ich eine Scheißangst habe.« Ich schlage die Hand vor meinen Mund, weil diese Worte aus mir herausgebrochen sind. Aber es tut gut, sie zu sagen. Sie endlich loszuwerden. »Ich habe Angst, Tucker!«, wiederhole ich sie, und so viele mehr folgen: »Ich habe Angst, dass ich hier in Silver Pines nicht genug bin. Dass mich alle nur für eine Versagerin halten, die groß rauskommen wollte und sich verbrannt hat. Dass ich ohne das Tanzen einfach nichts bin. Dass ich dich wieder enttäuschen werde, weil das Nichts mich auffrisst und ich vor ihm davonlaufe. Weil ich denke, dass es vielleicht besser für dich wäre, wenn ich gehe. Damit du nicht wieder verletzt wirst.«
Als ich Luft hole, starrt er mich an.
»Du denkst allen Ernstes, ich wäre besser dran ohne dich?«
Ich hebe meine Arme, lasse sie nach unten fallen und meine Hände klatschen gegen meine Oberschenkel. »Ich habe absolut keine Ahnung.«
Endlich kommt er wieder auf mich zu, legt seine Hände auf meine Schultern und ich spüre seine Wärme, seine Sicherheit. »Lila.« Seine Stimme strahlt Ruhe aus. »Das ist nicht deine Entscheidung, ob du mir gut tust, sondern allein meine. Und ich habe mich längst entschieden, falls du das noch nicht bemerkt haben solltest. Ich will dich! Hier! Bei mir.«
»Auch wenn ich kaputt bin?«
»Du bist nicht kaputt.«
Mein Kinn zittert, Tränen schießen mir in die Augen. »Doch, das bin ich. Mein Knie ist kaputt, Tucker. Es wird nie wieder wie es einmal war, ich werde nicht mehr tanzen können, meine Karriere ist vorbei!« Bisher habe ich es noch nie laut ausgesprochen vor Tucker oder meinen Eltern, aber ich bin sicher, sie wissen es. Ahnen es. »Ich weiß nicht mehr, wer ich bin«, schluchze ich, »wenn ich nicht tanze. Und du, du verdienst jemanden, der besser ist als ich.«
Tucker legt seine Hand an meine Wange, streichelt sie. »Hör mir zu, Lila Monroe.« Seine Stimme ist so weich, dass ich eine Gänsehaut bekomme. »Ich will nicht, dass du perfekt bist. Für mich musst du niemand sein, außer du. Ich will nur dich, mit allen Zweifeln, allen Ängsten und einfach mit allem.«
»Ich weiß nicht, ob ich das schaffe.«
»Dann finden wir es zusammen heraus.«
Die Tränen in meinen Augen lassen meine Sicht verschwimmen und mein Herz wird schwer.
»Das wollte ich, Tucker. Aber du hast mir nicht vertraut«, flüstere ich. »Du hast mir nichts von dem Anruf gesagt, wie kann ich dir noch vertrauen, wenn du mir so etwas verschweigst?«
Er zieht seine Hand weg. Schmerz verdunkelt seine Augen. »Ich weiß es nicht, Lila, aber ich schwöre dir, dass ich es nie wieder tun werde. Nie wieder. Es war falsch und du kennst mich … das bin ich nicht. Ich breche keine Versprechen und ich lüge nicht die Menschen an, die mir am meisten bedeuten. Ich hätte dir die Wahrheit sagen sollen, aber ich …« Er sieht zu Boden und schüttelt den Kopf. »Ich hatte genauso viel Angst wie du und dann habe ich die falsche Entscheidung getroffen. Und das tut mir sehr leid.«
Ich will es ihm glauben. Ich will es ihm so unfassbar verzweifelt glauben, so wie ich glauben will, dass wir das schaffen können.
Aber es tut so weh. Dass ausgerechnet Tucker mein Vertrauen gebrochen hat.
»Ich brauche Zeit«, sage ich.
Tucker presst die Lippen zusammen. Nickt. »Okay.«
»Ich muss nachdenken. Über alles. Über New York. Uns. Was ich wirklich will.«
»Ich verstehe.«
Ich wische mir mit dem Handrücken die Tränen von den Wangen, drehe mich von ihm weg und laufe in Richtung Tür.
»Ich gehe jetzt.«
»Lila, warte …«
»Nein, Tucker. Ich muss gehen, ich kann das alles gerade nicht.«
Ich schlüpfe in meine Schuhe und höre ihn hinter mir.
»Ich liebe dich.« Seine Stimme zittert und ich erstarre. Halte mitten in der Bewegung inne. Das hat er noch nie zu mir gesagt. Bis jetzt.
Ich richte mich ganz langsam auf und drehe mich zu ihm um.
Tucker steht wenige Schritte entfernt, mit hängenden Schultern, und sieht mich an, als würde ich ihm gerade das Herz aus der Brust reißen.
»Ich liebe dich«, wiederholt er, und seine Stimme bricht dabei. »Ich habe nie aufgehört, dich zu lieben. Auch nicht in der Zeit, in der du weg warst. Ich werde dich für immer lieben, egal, wie du dich entscheidest. Ich möchte dich nur darum bitten, Lila, dir zu überlegen, ob du uns nicht eine Chance gibst. Mir die Chance gibst, es richtig zu machen.«
Jedes seiner Worte trifft mich ins Herz, schnürt mir die Kehle zu, sodass ich das Gefühl habe, zu ersticken.
Ich bin unfähig, einen klaren Gedanken zu fassen. Ich muss hier weg.
Ohne ein Wort, drehe ich mich um, reiße die Tür auf und stürme in die Kälte.
Ich sehe mich nicht mehr um und bleibe erst stehen, als ich die Tür meines Zimmers hinter mir zumache. Meine Wangen sind eiskalt, von den Tränen, die mir auf dem Weg hinuntergelaufen sind. Seine Worte wiederholen sich wie der Ohrwurm eines Songs in meinem Kopf.
Ich liebe dich. Ich habe nie aufgehört, dich zu lieben.
Angezogen falle ich auf mein Bett und weine, wie ich lange nicht mehr geweint habe.
Wie soll ich so eine Entscheidung treffen? Woher weiß ich, was richtig ist?
New York oder Silver Pines?
Karriere oder Liebe? Vergangenheit oder Zukunft?
Es sind nur noch 3 Tage bis Weihnachten und ich war so sicher, dass ich weiß, was ich tue.
Bis ich es nicht mehr bin.
O je … Kannst du verstehen, dass Lila geht? Und wie süss ist bitte Tucker, dass er Lila seine Liebe gesteht? Und trotzdem reicht es vielleicht nicht … Kann es sein, dass Liebe manchmal einfach nicht genug ist? Ich hoffe, die beiden finden noch zueinander.
Doch 3 Tage, meine Rockeronies.
Eure