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Müssen deine Romane immer in den USA spielen?

Was könnte es besseres geben, als am Tag der Deutschen Einheit darüber zu schreiben, wieso meine Romane nicht in Deutschland sondern in den USA spielen.

Könnten sie in Deutschland spielen?

Die Antwort darauf ist ganz einfach: Natürlich könnten sie. Elijah könnte Erik heißen oder seinen Namen sogar behalten. Alles ist möglich. Doch warum ist es dann nicht so? Wieso habe ich meine Band Cursed Instant in die USA verlegt, wieso nicht einfach in Frankfurt sondern in Los Angeles? Und natürlich gibt es großartige deutsche Rockbands, die es auch in den USA weit gebracht haben.

Doro. Die Scorpions. Also auch kein Grund, zu sagen, es geht nur in den USA.

Es gibt viele Lesende, die es annervt, dass die Handlungen nicht in Deutschland spielen und ich kann es verstehen. USA, immer USA. Tut mir auch echt leid, aber ich kann nicht anders … Aber ich weiß, tief in mir schlummert eine Geschichte, die Deutschland als Setting haben wird. Mit Figuren, die hier leben. Hier aufgewachsen sind. Die Frage ist, wann sie an die Oberfläche kommt. Bis dahin seht es mir einfach nach, dass ich euch immer und immer wieder in die USA entführen werde.

Es ist jetzt über 30 Jahre her – und oh my, ich darf die Zahl gar nicht so genau vor mir sehen – 1992, da landete ein Flugzeug auf dem Miami International Flughafen und spülte mich hinaus in eine Welt, die mir fremd war. In das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. So viele Kleinigkeiten sind mir in Erinnerungen geblieben. Auch für meine Eltern war es die erste Reise ‚über den großen Teich‘. Nie werde ich die erste Begegnung meines Vaters mit der schwülen Hitze von Florida gleich außerhalb des Terminals vergessen, nachdem er die Eisschranktemperaturen der damals noch auf ein Maximum heruntergekühlten Räumlichkeiten des Flughafens verlassen hatte. Er kam direkt wieder rein.

Für mich war es wie eine Offenbarung. Gut, ich war ein Kind, aber dennoch. Es war alles. Groß. Warm. Wunderbar. Aufregend. Als wir damals, nach dem wir den Rückflug beinah verpasst hätten, wieder im Flugzeug saßen und ich aus dem kleinen Fenster nach draußen sah als der Flieger abhob, habe ich fast geweint. Es war, als müsste ich eine Heimat verlassen, die ich immer im Herzen getragen, aber nie gesehen hatte. Mit einer Hand am Fenster habe ich damals versprochen, dass ich wieder komme.

Und glaubt nicht, dass ich großartig darin war. Mit 2 habe ich einer Katze auf Mallorca versprochen, dass ich ganz bald wieder da bin und sie warten soll … ich habe die Insel seither nie wieder betreten.

Doch auch meine Eltern waren fasziniert von diesem großen, weiten Land, in dem alles möglich sein sollte und seither waren wir oft da. Auch als ich erwachsen wurde. Ich habe dort in einer Familie gewohnt, der Kontakt besteht noch immer und wir sehen uns so oft wie möglich. Ich habe viele unterschiedliche Orte in den USA besucht, mehrfach und meine Leidenschaft ließ nie nach. Ich liebe die Englische Sprache, sehe Serien eigentlich nur auf Englisch, lese Bücher zumeist nur auf Englisch, ich träume Englisch und kann mit Stolz behaupten, dass mein Sprachniveau bei C2 liegt (tatsächlich geprüft). 

England mag ich auch, ebenso wie Australien, aber die USA waren immer an der Spitze. Ich war lange davon überzeugt, dass ich dort einmal leben werde, dass es mein Seelenland ist und ich eigentlich dort hätte geboren werden sollen.

Aber keine Angst. Ich weiß, was ich an Deutschland habe. Denn im Gegensatz zu so vielen Querdenkern und anderen, verteufele ich unser Land nicht. Natürlich haben wir Probleme, wer hat die nicht? Aber wir sind ein reiches Land und hier ist der Sozialstaat um einiges besser als in den USA. Das wurde mir auch mit den Jahren klar, besonders, als ich eben enge Kontakte dort geknüpft habe. Seither war das Auswandern – zumindest für immer  – vom Tisch. Mit den vielen Shootings, insbesondere in Schulen, ohnehin, denn diese Gefahr möchte ich für meine Kinder nicht eingehen. Auf Zeit, ja, es war eine Überlegung, aber nun sind die Kids größer und wir wollen sie nicht mehr entwurzeln.

Und auch wenn ich weiß, wie problematisch die USA politisch sind, nicht zuletzt seit Trump, liebe ich das Land und auch die Menschen. Nicht alle sind so radikal wie die Trumpanhänger, es ist wie hier. Nicht alle wählen AfD und sind so doof, sich von dieser Propaganda einlullen zu lassen. 2022 war ich das letzte Mal in den USA, nach einer Pause von knapp 3 Jahren, denn aufgrund der Pandemie konnten wir nach 2019 nicht mehr dorthin reisen. Dieses Jahr haben wir andere Pläne, die unser Reisebudget aufgefressen haben und ob wir 2024 hinreisen? Ich weiß es nicht. Und auch habe ich mich im letzten Jahr zum ersten Mal nicht mehr ’sicher‘ gefühlt. Dabei waren die 90er auch nicht ohne, als man in Florida auf Touristen in Mietwagen geschossen hat. South Carolina, meine zweite Heimat, fehlt mir aber sehr und ich hoffe, dass wir dort bald wieder hinreisen können.

Aber ich schweife ab.

Ungefähr zu der Zeit, als ich das erste Mal in die USA reiste, entdeckte ich die Rockmusik für mich. Und meine große Liebe Guns n‘ Roses. Rock aus den USA. Es goss nur noch mehr Öl in mein Feuer. Was glaubt ihr, wie sehr ich meine Reise nach Los Angeles mit 15 genossen habe? Endlich auf den Straßen unterwegs sein, wo meine ‚Helden‘ waren. Ich konnte meine Eltern sogar überreden, das Rainbow und die Clubs zu suchen. Diese Leidenschaft hat mich ebenso nie losgelassen und natürlich sind Cursed Instant beeinflusst von Guns n Roses und all den Bands, die ich so sehr liebe.

Wie hätte ich sie nicht in Los Angeles beheimatet sein lassen können?

Seht ihr. Ich wusste, ihr würdet mich verstehen.

Auch mein neuer Roman, der nichts mit Rockmusik zu tun hat, spielt in den USA. Dieses Mal in Florida. Er war schon lange in meinem Kopf und mein letzter Urlaub dort hat noch einmal großen Einfluss darauf gehabt. Doch darüber erzähle ich euch in meinem nächsten Beitrag mehr.

Es gibt natürlich noch mehr Gründe, wieso man die USA als Schauplatz wählen kann, wenn man auch nicht dort lebt.

Die Vereinigten Staaten von Amerika haben schon immer eine besondere Anziehungskraft auf die Menschen in aller Welt ausgeübt. Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, der Freiheit und des American Dreams hat nicht nur in der realen Welt, sondern auch in der Welt der Literatur einen festen Platz. In diesem Blogbeitrag werden wir erläutern, warum die USA als Handlungsort für Romane auch für deutsche Autoren äußerst interessant sind und welche Vorteile es bieten kann, ihre Geschichten dort spielen zu lassen.

Zum einen die Vielfalt der Landschaften

Die USA sind ein riesiges Land, das von Küste zu Küste eine erstaunliche Vielfalt an Landschaften und Umgebungen bietet. Von den endlosen Wüsten des Südwestens über die majestätischen Rocky Mountains bis hin zu den malerischen Küsten Kaliforniens – die USA bieten eine Fülle von Kulissen, die sich hervorragend für Geschichten eignen. Ich hatte das Glück, schon viel davon sehen zu dürfen. Ob im Osten, Norden, Westen oder Süden. In meinen Romanen spielen die Handlungsorte immer eine Rolle und ich glaube, die schönsten Reisen waren immer die ab Los Angeles. Ob nun den Highway No.1 die Küste entlang oder in Richtung Wüste … In meinen Romanen, besonders wenn die Band auf Tour ist und damit in Flash Fame, habe ich immer versucht, meine Lesenden mit zunehmen. Ihnen über die Worte zu vermitteln, wie schön es dort ist, wo meine Figuren gerade sind. Dabei waren wir nicht nur in den USA, sondern auch in Stockholm oder anderswo unterwegs.

Musik als Inspirationsquelle

Wie oben erwähnt, Musik, Musik, Musik. Neben der Literatur, von der es natürlich auch viel aus den USA gibt, stammen eben viele Rockbands und Künstler aus den USA, und ihre Musik hat nicht nur das Land, sondern auch die ganze Welt geprägt. Musik ist für mich und viele andere Schreibende eine inspirierende Quelle, um Stimmungen, Gefühle und Atmosphären in Geschichten zu transportieren. Die USA sind ein Ort, an dem Musikgeschichte geschrieben wurde, und das kann eine faszinierende Hintergrundkulisse für eine Geschichte bieten.

Die Sehnsucht nach Freiheit und Abenteuer

Trotz der politischen Herausforderungen und Kontroversen, die die USA begleiten, gilt das Land immer noch als Sehnsuchtsort für viele Menschen. Der Traum von Freiheit, Abenteuer und der Möglichkeit, sich selbst neu zu erfinden, ist tief in der amerikanischen Kultur verwurzelt.

Es macht Spaß, mit dieser Sehnsucht als kraftvolle Motivation für Charaktere in Romanen zu arbeiten. Weil man doch immer noch an das Märchen ‚Vom Tellerwäscher zum Millionär‘ glaubt.

Deshalb werde ich euch auch weiterhin dorthin entführen, weil es einfach ‚meine‘ Welt ist und wenn ich euch nur ein kleines Fenster dafür öffnen kann, bin ich glücklich.

Rockt on, meine Rockeronies.

Eure

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