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Buchverfilmung? Traum oder Albtraum?

Am heutigen #autor_innensonntag fragt Justine Pust, ob Buchverfilmungen Traum oder Albtraum sind.

Bei mir ist es oftmals so, dass wenn ich das Buch vor dem Film gesehen habe, mir der Film manchmal nicht so gut gefällt. In einigen Ausnahmefällen sogar gar nicht.

Warum?

Wenn ich das Buch geliebt habe, dann habe ich mich darin verloren, ein genaues Bild von den Figuren und meist entsprechen die dann schon mal nicht der Auswahl der Schauspieler:innen. Oder der Stimmen. Und manchmal wird etwas gestrichen oder verändert im Drehbuch, was für einen Film Sinn macht, mir aber fehlt, weil ich es im Buch so geliebt habe.

Oftmals sieht man einen Film und liest hinterher das Buch, welches als Vorlage gedient hat. Das kann dazu führen, dass ich den Film favorisiere. Meist aber empfinde ich es sogar als toll, weil ich noch mehr Infos erhalte und natürlich durch den Film die Figuren für mich schon vorgezeichnet wurden, was das Aussehen angeht.

Und dann gibt es noch den Fall wie bei Fifty Shades of Grey.

Ich habe das Buch, pardon, die Bücher, damals nur gelesen, weil ich neugierig war, was wohl den Hype darum ausmacht. Von den Romanen war ich sehr enttäuscht. Ich habe sie auf Englisch gelesen und fand den Stil und auch den Inhalt nicht gut. Und das nicht weil ich denke ich kann das besser. Es hat mich einfach nicht angesprochen und ich konnte auch die Proteste aus der BDSM Szene nachvollziehen. Dann hieß es, dass die Bücher verfilmt werden und ich hatte Hoffnung. Denn ich halte die Idee hinter Fifty Shades nicht für schlecht. Im Gegenteil. Ich finde sie gut, aber die Umsetzung im Buch eben nicht. Also baute ich auf die Drehbuchautor:innen und die Filmemacher:innen.

Die Schauspieler:innen … na ja. Ana fand ich noch okay … aber Christian hatte ich in meiner Vorstellung ganz ganz anders vor Augen. Vielleicht auch, weil ich mir immer eingeredet habe, dass er nicht mehr ganz so jung ist, wie die Autorin es beschrieben hat, weil ich es so nicht passend fand und ihn 10 Jahre älter gemacht habe in meiner Vorstellung. Ich weiß es nicht.

Ins Kino bin ich für den Film nicht gegangen. Es war es mir nicht wert und eines Tages kam der Tag, an dem er im Fernsehen lief oder ich ihn bei einem Streamingdienst angesehen habe. Ich weiß es gar nicht mehr.

Und was soll ich sagen? Ich fands furchtbar. Mehr gibt es gar nicht zu sagen.

Natürlich ist das nur meine Meinung und es ist vollkommen in Ordnung, wenn ihr das anders seht <3

Ich wurde auch schon mal in einem Interview gefragt, wie es mir gehen würde, wenn jemand meine Bücher verfilmen wollen würde …

Erst mal habe ich gelacht, weil das wahrscheinlich total absurd ist, dass überhaupt jemand auf die Idee kommen könnte, ‚Flash Fame‘ verfilmen zu wollen. Aber man darf ja auch träumen …

Meine zweite Reaktion war, dass ich gesagt habe, ich würde es ablehnen.

Das mag verrückt klingen, aber ich halte es da fast wie Susan E. Philipps, die sagt, sie möchte ihre Bücher nicht verfilmt wissen, weil sie nicht möchte, dass die Fantasie ihrer Leser:innen dadurch enttäuscht wird. Eben weil man sich Orte, aber besonders Figuren in seinem Kopf vorstellt und dann sind sie es in dem Film so gar nicht und damit ist das Erlebnis vielleicht futsch, das man mit dem Buch verbunden hat.

Und ich weiß zwar auf dem Papier, wie ich mir Elijah und Sara vorstelle, aber sehen sie dann auch so aus? Auf Twitter kam es mal dazu, dass Leser:innen schrieben: Ach, Elijah ist blond?

Ja, er ist blond. Aber das wird so selten erwähnt, dass man sich also auch leicht vorstellen kann, was man möchte, wenn man sich vor dem geistigen Auge ein Bild von ihm macht. So will ich das auch und ich hätte Angst, dass die Schauspieler:innen nicht treffen, was sich die Leser:innen vorgestellt haben …

Natürlich sagt es sich leicht: Ich würde meine Bücher nie verfilmen lassen, wenn es so unrealistisch ist, dass es überhaupt passiert, wenn man deutsche:r Autor:in ist. Und dann lockt vielleicht doch das Geld, wenn man gefragt werden würde.

Also wer weiß? Vielleicht würde ich doch Ja sagen. Aber wenn, dann würde ich ein Mitsprachrecht am Drehbuch einfordern – wenn man das nicht ohnehin bekommt, ich kenne mich mit den rechtlichen Sachen bei so was nicht aus. Und ich würde gern Schauspieler:innen engagieren, die nicht so bekannt sind. Junge Talente und ich glaube, ich würde ewig mit aussuchen wollen – denn das wäre mir auch wichtig. Es müsste bei mir Klick machen, wenn ich die Schauspieler:innen sehe und vor allem müsste ich sie zusammen erleben, damit es für mich stimmig wäre.

Sind Filme die anhand von Büchern also Romanen entstanden sind immer schlechter? Keine Ahnung. Dazu bin ich auch zu wenig Cineastin und mehr Bücherwürmchen. Ich glaube, da gehen die Meinungen auch so weit auseinander, wie das eben bei Kunst immer ist. Und das ist auch gut so.

Rockt euren Tag.

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